Der Bettler, der Glück bringt

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Die berühmten „Geschichten aus der Murkelei“ zählen zu Falladas schönsten Werken, doch auch seine Erzählungen aus den zwanziger Jahren sind bemerkenswert. Diese Geschichten entstanden oft als Nebenprodukt seiner Romane, um seinen Lebensunterhalt zu sichern oder zur Erholung. Fallada schöpfte seine Themen aus persönlichen Erlebnissen und erweist sich in diesen 33 Erzählungen über drei Jahrzehnte einmal mehr als Chronist der „kleinen Leute“ und ihrer Alltagskämpfe. Die Geschichten sind amüsant bis bitterböse, schonungslos offen oder hoffnungsvoll romantisch. Falladas Stärke liegt in der unangestrengten Gestaltung dieser kleinen Arbeiten, sei es als Stilübung oder Momentaufnahme. Er beschreibt präzise und einfühlsam die Welt um ihn herum, von der Angestelltenwelt in Berlin über eine provinzielle Polit-Schildbürgerei bis hin zu den Herausforderungen der „kleinen Leute“. Themen wie Arbeitslosigkeit, Armut und das einfache Zu-Hause-Sein in Carwitz werden eindringlich dargestellt. Das „blanke Leben“ zeigt sich oft berührend oder bitterböse. Wenn die Hochsprache nicht ausreicht, greift Fallada auf eine lebendige, umgangssprachliche Ausdrucksweise zurück, die das Leben in seiner ganzen Vielfalt einfängt.