Zehnter Dezember

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George Saunders, der Meister der zeitgenössischen Shortstory, hat mit seinen neuen Erzählungen die literarische Welt im Sturm erobert. Sein Band »Zehnter Dezember« war das Buchereignis des Frühjahrs 2013 und erreichte schnell die oberen Ränge der New-York-Times-Bestsellerliste. In Frank Heiberts kongenialer Übersetzung liegen diese brillanten, witzigen und zärtlichen Erzählungen jetzt auch auf Deutsch vor. Niemand versteht es besser, virtuos und ungewöhnlich über gewöhnliche, unvollkommene Menschen zu schreiben, die sich mit einer nicht ganz gewöhnlichen Welt herumschlagen. Ein Beispiel ist die fünfzehnjährige Alison, die von einem Fremden entführt zu werden droht. Der Nachbarjunge steht vor der Entscheidung, ob er eingreifen oder wegsehen soll. Ein weiterer Charakter ist ein Mann, dessen medizinische Versuche ihn sowohl in puncto Lust als auch Mordlust über die Grenzen seines Selbst hinausführen. In der Titelgeschichte begegnen wir einem dicken, einsamen Jungen, der die Selbstmordabsichten eines alten kranken Mannes durchkreuzt. Saunders seziert mit beißendem Humor und prägnanten Strichen die Fehlbarkeit der menschlichen Natur sowie unserer Gesellschaft. Diese Erzählungen hinterlassen einen bleibenden Eindruck.