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Altaussee, ein beliebter Luftkurort, liegt malerisch am Fuße des Losers, doch seine Kessellage, umgeben vom Toten Gebirge, birgt auch eine unheimliche Geschichte. Das Salzbergwerk, die größte Salzabbaustätte Österreichs, war einst das größte Depot für NS-Raubkunst aus Europa. Vor diesem Hintergrund entfaltet sich die Erzählung. Der Ich-Erzähler, frisch pensioniert, zieht mit seiner Frau Karin in ein geerbtes Haus. Während Karin sich mit der Geschichte des Ortes beschäftigt, weckt sie das Interesse ihres Mannes durch einen Hinweis auf eine bemerkenswerte Episode: Bei der Volksabstimmung zum Anschluss Österreichs 1938 gab es nur eine Neinstimme, die von Maria Haim, einer jungen Frau, abgegeben wurde. Diese Stimme stellte die 100-Prozent-Quote der Volksgemeinschaft in Frage und offenbarte ihren eigenen Mut und Überzeugungen. Der Ich-Erzähler erinnert sich an eine Begegnung mit Maria Haim aus seiner Kindheit und wird von ihrer Geschichte ergriffen. Er beginnt zu recherchieren, besucht die Nationalbibliothek in Wien und stößt auf Einträge, die Haims Stimme als „Schönheitsfehler“ im Abstimmungsergebnis abtun. Auf der Suche nach Zeitzeugen erfährt er von Haims verschlossener Art und ihrer tiefen Religiosität. Roth setzt dieser bemerkenswerten Frau mit seiner Erzählung ein literarisches Denkmal, zum Gedenken an ihren 100. Geburtstag am 29. Januar 2017.
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Die Neinstimme von Altaussee, Wolfgang Martin Roth
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- 2017
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