Der Moorkönig

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In einer Sturmnacht des Jahres 1803 wird auf einem westfälischen Bauernhof ein Kind geboren, Jan Droste Tomberge. Er lernt spät laufen und sprechen, und die Dorfbewohner halten ihn für wunderlich oder behindert. Doch Jan ist mit der Gabe der Hellseherei gesegnet, einem Spökenkieker. Er nimmt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig wahr und lebt in einer Welt der Gleichzeitigkeit, Gesichte und Einsamkeit. Die Kinder meiden ihn, der Lehrer quält ihn, und die Nachbarn empfinden ihn als unheimlich. Nur im geheimnisvollen Moor, einem Ort des Schreckens, fühlt sich Jan wohl. Dort findet er als Kind Wege zwischen den Untiefen, was seinen Bruder dazu bringt, ihn den „Moorkönig“ zu nennen. Ein aufgeklärter Lehrer beginnt, Jan zu fördern und sucht sein Geheimnis zu ergründen. Durch das Lesen philosophischer Schriften versucht er, Jan zu helfen, doch dieser findet in den Gedanken der Philosophen Bestätigung für seine Empfindungen, die der herkömmliche Realitätsbegriff nicht erklären kann. Jan erkennt schließlich seine Gabe als Gunst, wird jedoch überheblich und droht in den Wahnsinn zu gleiten, bis er auf die Nachbarstochter aufmerksam wird und auf andere Weise verzaubert ist. Vor dem Hintergrund der Napoleonischen Kriege und der neuen preußischen Gesetze entfaltet sich eine stimmungsvolle, spannende Geschichte.