Lettipark

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Judith Hermann, bekannt für ihren unverwechselbaren Ton und die Eleganz ihrer Sprache, präsentiert in ihren neuen Erzählungen eine konzentrierte und zugleich leichte Wortwahl, die das unfassbare Drama der Existenz offenbart. Sie untersucht die Bedeutung von Begegnungen: Was passiert, wenn wir jemandem begegnen? Wie nah können wir den Menschen sein, die wir lieben? Durch einen Blick oder eine Berührung kann plötzliche Nähe entstehen, während sich Menschen auch voneinander entfernen. Ihre Figuren – Kinder, Exzentriker, ein Vater aus der Psychiatrie – kreuzen unseren Lebensweg, bereichern unser Leben und bleiben doch oft unergründlich. Ein Fotograf betrachtet seinen Adoptivsohn mit einer Mischung aus Interesse und Distanz, während seine Frau diese Dynamik wahrnimmt. Ein alter Mann erinnert sich an eine Reise nach Nantucket, die von einem Freund in Worten skizziert wurde, und an eine Umarmung zum Abschied. Hermanns Figuren sind oft verletzlich, was ihre Begegnungen mit geliebten und fremden Menschen umso intensiver macht. Diese Momente sind beiläufig und unaufgeregt, entfalten jedoch eine tiefgreifende existentielle Wucht. In ihren Erzählungen ergründet Hermann die entscheidenden Augenblicke unserer Einsamkeit, Wut und Sehnsucht.