Mafia-Export

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Mannheim, Detmold, Chemnitz, Erlangen, Wien oder Luzern – die „weisse Mafia“ wäscht ihr Geld in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Erschreckend ist die Präsenz der Ruga-Familie in Tübingen, der Ciglio in Siegburg und der Aracri in Münster. Mafia-Clans aus Süditalien haben sich flächendeckend in Deutschland und Europa niedergelassen. Der Jahresumsatz der drei großen Mafiaorganisationen beträgt geschätzte 130 Milliarden Euro, was das Bruttoinlandsprodukt Dänemarks übersteigt. Eine Parallelwelt hat sich entwickelt, in der die 'Ndrangheta tonnenweise Kokain aus Südamerika beschafft, Handelsschiffe kauft, internationale Filialen mit gefälschten Luxusmarken betreibt, den Immobilienboom an Spaniens Küsten finanziert und Drogenhandel in der Pizzeria um die Ecke abwickelt. Die Grenzen zwischen legaler und illegaler Wirtschaft verschwimmen zunehmend. Francesco Forgione beschreibt die zentralen Mechanismen der weltweiten „Mafia-Kolonialisierung“ in einem exzellent recherchierten Enthüllungsbericht, der wie ein Real-Life-Thriller wirkt. Als Vorsitzender der Anti-Mafia-Kommission fordert der Autor die Einführung einer europaweit einheitlichen Anti-Mafia-Gesetzgebung, um den Einfluss der Mafia zu begrenzen.