Goya

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Die umfassendste Ausstellung Goyas im deutschsprachigen Raum nach dem Zweiten Weltkrieg fand 2005 in Berlin statt, nach über zehn Jahren Vorbereitung. Die Qualität und der Umfang der Schau waren maßgeblich den großzügigen Leihgaben international renommierter Museen zu verdanken, die von den Berliner Kuratoren zusammengetragen wurden. Goyas Œuvre umfasst sowohl die lebensfrohen Entwürfe für die königlichen Tapisserien, die dem ausgehenden Barock zuzuordnen sind, als auch Werke, die auf kommende Zeiten vorausweisen. 1789 wurde er zum spanischen Hofmaler ernannt und porträtierte die königliche Familie Karls III. sowie die aristokratische Gesellschaft mit meisterhafter, oft schonungsloser Offenheit. Nach persönlichen Schicksalsschlägen und schwerer Krankheit erlangten seine Bilder während der Französischen Revolution und der napoleonischen Herrschaft in Spanien eine neue Tiefe. Goya kritisiert in seinen Werken Krieg und Terror. In Zeiten der Isolation, bedingt durch das Alter und die Verfolgung der Bourbonen, entstehen seine größten Werke, in denen er die groteske Absurdität der Welt in albtraumhaften Visionen ironisiert. Sein "Welttheater" zeigt die Mischung von Vernunft und Torheit, die das Leben prägt – rätselhafte Vorboten einer modernen Kunst.