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Der Hirschgott Cernunnos ist eine zentrale Figur der keltischen Götterwelt, die archaische Wildheit und meditative Konzentration verkörpert. Seine umfassendste Darstellung findet sich auf dem Kessel von Gundestrup, wo er als Schamanen-Priester bei rituellen Jenseitsreisen abgebildet ist. Diese Einweihungen, ähnlich den Mysterien von Eleusis, waren bedeutend für die spirituelle Praxis der Zeit. Die Wurzeln von Cernunnos reichen zurück zu den Hirschgöttern der Indogermanen und der Symbolik gehörnter Herdentiere, die bis zu den Höhlenmalereien der Altsteinzeit zurückverfolgt werden können. Diese Tradition setzte sich in den keltischen Überlieferungen Irlands und Großbritanniens fort, wo sie in den Sagen um Druiden wie Fionn, Amairgen, Taliesin und Merlin lebendig bleibt. In diesen Erzählungen spielen Hirsche eine bedeutende Rolle, und es wird sogar berichtet, wie Merlin sich in einen Hirsch verwandelt. Die Jenseitsreisesymbolik, die mit dem Hirsch und dem Hirsch-Schamanen verbunden war, überdauerte das Christentum. Französische Könige führten die keltische Tradition in ihren Krönungszeremonien fort, sodass der geflügelte Hirsch bis ins 18. Jahrhundert ein Symbol der Monarchie blieb. Cernunnos war so tief in der keltischen Vorstellung verankert, dass christliche Missionare ihn nur durch Integration, wie in der Figur des St. Hubertus, überwinden konnten.
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Cernunnos, Harry Eilenstein
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- 2018
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