Das Seelenhaus

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„Sie sagen, ich soll sterben. Sie sagen, ich hätte Männern den Atem gestohlen und jetzt müssten sie mir den meinen stehlen.“ Island 1828. Agnes, eine selbstbewusste und verschlossene Frau, wird als respektierte Magd angesehen. Ihre Gedanken und Gefühle behält sie für sich. Als sie des Mordes an zwei Männern beschuldigt wird, steht sie allein da. Die Zeit bis zur Hinrichtung soll sie im Haus eines Beamten verbringen, was die Familie in Aufruhr versetzt – eine Mörderin unter ihrem Dach. Doch Agnes beginnt, Stück für Stück die Geschichte ihres Lebens zu erzählen. Die Tat war brutal: zwei Männer wurden erschlagen, erstochen und verbrannt. Neben Agnes wird ein junges Paar zum Tode verurteilt, und der Landrat will vor allem an ihr ein Exempel statuieren. Unbeeindruckt nimmt Agnes das Urteil und die Ablehnung der Familie hin. Bei der Arbeit kann sie manchmal ihr Schicksal vergessen. Die raue Landschaft und die ärmliche Behausung sind ihr vertraut, bis sie einen Mann trifft und sich nach langer Zeit ihrer Sehnsucht nach Liebe und Zugehörigkeit bewusst wird. Der Schmerz über seinen Tod, der ihr angelastet wird, überschattet alles, auch die Angst vor dem eigenen Ende. Schließlich öffnet sie sich einem jungen Vikaren, der sie auf den Weg der Reue führen soll. Während ihrer langen Gespräche, die die ganze Familie mithört, beginnt vor allem Margrét, die Hausherrin, zu ahnen, dass die offizielle Wahrheit über Agnes vielleicht nicht die ga