Der Band vereint die Vorträge einer internationalen Tagung, die es sich ausgehend von den Forschungen zu griechischen Grottenheiligtümern zum Ziel setzte, von der Natur geprägte Heiligtümer räumlich zu definieren. Bei der Themenauswahl wurde besonderes Augenmerk auf Interdisziplinarität sowie eine möglichst breite chronologische und kulturräumliche Streuung gelegt. Zahlreiche Neufunde, vor allem aus Kleinasien, boten zudem die Gelegenheit, das Phänomen ›Naturheiligtum‹ in unterschiedlichen Facetten zu diskutieren und den durch die archäologische Feldforschung sukzessive anwachsenden Denkmalbestand in einen kulturhistorischen und religionsgeschichtlichen Kontext zu stellen.
Die Vorstellung von der Gestaltung griechischer Grabbezirke klassischer Zeit ist heute weitgehend durch den Befund in Attika und v. a. im Kerameikos von Athen geprägt. Doch bereits innerhalb der Nekropolen Attikas sind deutliche Unterschiede festzustellen, während das ›Dritte Griechenland‹ bislang nicht zusammenfassend untersucht wurde. Aus den Beiträgen des Internationalen Kolloquiums, das 2009 am Deutschen Archäologischen Institut in Athen stattgefunden hat, ergibt sich nun ein vielschichtiges Bild unterschiedlicher Denkmalformen, die mitunter eigenen regionalen Traditionen geschuldet sind.
Die Antikensammlung im Suermondt-Ludwig-Museum Aachen
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Im Mythos erhielt Europa seinen Namen von der phönizischen Königstochter, die Zeus, in einen Stier verwandelt, an die Küsten Kretas brachte. Ein prächtiger griechischer Spiegel im Suermondt-Ludwig-Museum Aachen zeigt dieses beliebte Motiv und ist Teil einer weitgehend unbekannten städtischen Antikensammlung. Eine Gruppe von Studenten und Mitarbeitern des Archäologischen Instituts Köln hat nun den ursprünglichen Bestand erschlossen und die Ergebnisse in einem Katalog veröffentlicht. Der Grundstock der Sammlung wurde durch Schenkungen Aachener Bürger im späten 19. Jahrhundert gelegt. Im frühen 20. Jahrhundert strebten die Museumsdirektoren an, die Sammlung durch gezielte Ankäufe zu erweitern. Bedeutende Sammler wie die Grafen Stroganoff und von Swenigorodskoi trugen zur Bereicherung bei. So entstand eine facettenreiche Sammlung von fast 400 Antiken, die verschiedene Aspekte der klassischen Antike abdeckt, darunter zyprische, griechische, etruskische, römische und punische Kulturen. Die Objekte umfassen sowohl alltägliche Gefäße als auch religiöse und funeräre Gegenstände sowie figürliche Terrakotten. Besondere Highlights sind einige Bronzegegenstände wie Spiegel und Schmuck. Leider ging während des Zweiten Weltkriegs etwa ein Viertel der Sammlung verloren. Der Katalog präsentiert nun unbekannte Antiken in Nordrhein-Westfalen und beleuchtet das Sammlungsinteresse des städtischen Bürgertums in Aachen um 1900.