Niklas Luhmann hat sowohl in seiner Theorie der Gesellschaft als auch in seiner Theorie des politischen Systems Ausführungen zu zentralen Problemen der Demokratie gemacht, die bisher nicht systematisch untersucht worden sind. Edwin Czerwick systematisiert die Vielzahl der in Luhmanns Gesamtwerk verstreuten demokratietheoretischen Überlegungen mit dem Ziel, die Konturen einer "Systemtheorie der Demokratie" herauszuarbeiten, die einige Annahmen der "klassischen" Demokratietheorien als Mythen entlarven und die darüber hinaus der Demokratieforschung neue und weiterführende Erkenntnisse und Impulse zu geben vermögen.
Edwin Czerwick Libros






Selbstreferenzielle Verwaltung
Überlegungen zu einer (System-)Theorie der öffentlichen Verwaltung
- 296 páginas
- 11 horas de lectura
Die Konzeptualisierung der öffentlichen Verwaltung als selbstreferenzielles soziales System bildet den Kern des Buches. Es verbindet soziologische Systemtheorie, Komplexitätstheorie und Funktionalismus, um die administrative Selbstreferenz zu erklären. Diese wird im Kontext des Radikalen Konstruktivismus als entscheidendes Prinzip betrachtet. Das Buch untersucht, wie Selbstreferenz in verschiedenen administrativen Bereichen wie Gedächtnis, Kultur und Kommunikation auftritt. Es wird betont, dass die Verwaltung nicht von externen Faktoren gesteuert wird, sondern ihre Umwelt nach eigenen Prämissen gestaltet.
Ziel der Arbeit ist es, die Rolle, Funktion und Stellung der öffentlichen Verwaltung im demokratischen System theoretisch und empirisch zu bestimmen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob das demokratische System und die Verwaltung strukturell vereinbar sind oder sich gegenseitig ausschließen. Hierzu wird ein systemtheoretischer Rahmen entwickelt, der es ermöglicht, beide als eigenständige soziale Systeme mit spezifischen Rationalitätskriterien zu betrachten, die ihren Aktivitäten zugrunde liegen. Edwin Czerwick zeigt, dass in den Interaktionen zwischen diesen Systemen die Verwaltung entweder ihre bürokratischen Rationalitätskriterien an die des demokratischen Systems anpasst oder diese als eigene Handlungsvoraussetzungen übernimmt. Dadurch werden in der Verwaltung demokratische Rationalitätskriterien aktiviert, die langfristig zu ihrer „Demokratisierung“ führen. Dies wird an der Entwicklung hin zur kooperativen Verwaltung sowie an Mitentscheidungsmöglichkeiten für das Verwaltungspersonal, inneradministrativen Enthierarchisierungsprozessen, verstärkter Bürgernähe, intensiver Öffentlichkeitsarbeit und erweiterten Partizipationsmöglichkeiten für Private verdeutlicht. Die administrative (Selbst-)Demokratisierung ist eine Folge der Anreize, die das demokratische System der Verwaltung bietet, um sich zu reproduzieren. Insofern stellt das demokratische System eine Ressource für die Verwaltung dar, auf die sie je nach Eigeninteresse zur
Funktionalismus
Konturen eines Erklärungsprogramms
Der Funktionalismus beschreibt und erklärt soziale, technische oder biologische Phänomene und wird durch verschiedene Varianten im sozialwissenschaftlichen Kontext veranschaulicht. Trotz massiver Kritik, die sich oft am mechanistischen Weltbild der klassischen Physik orientiert, gibt es keine Alternativen zu diesem Ansatz. Die Kritik ist nicht immer unzutreffend, jedoch sind die Grenzen des mechanistischen Denkens durch die Quantenphysik deutlich geworden. Die wissenschaftstheoretischen Implikationen dieser Erkenntnisse ermöglichen die Entwicklung einer realistischen und tragfähigen Grundlage für den sozialwissenschaftlichen Funktionalismus, die in ein empirisches Erklärungsprogramm überführt werden kann. Funktionale Erklärungen sind essenziell für die Orientierung in der Alltagswelt und werden häufig zur Erklärung sozialer Ereignisse herangezogen. In modernen Gesellschaften, die auf Planung und Gestaltung sozialer Verhältnisse zur Lösung von Problemen angewiesen sind, ist funktionales Denken besonders prävalent. Edwin Czerwick argumentiert, dass es sinnvoll ist, den sozialwissenschaftlichen Funktionalismus als empirisches Erklärungsprogramm weiterzuentwickeln, indem funktionale Erklärungen mit kausalen, intentionalen, teleologischen oder dispositionalen Erklärungen kombiniert werden.
Politische Kommunikation in der repräsentativen Demokratie der Bundesrepublik Deutschland
- 340 páginas
- 12 horas de lectura
Die politische Kommunikation in der repräsentativen Demokratie Deutschlands lässt sich als ein Kommunikationsnetzwerk ohne ein steuerndes Subjekt verstehen, die weitgehend auf die Normen und Strukturen des politischen Systems ausgerichtet ist und diese dabei beständig reproduziert.
Politik als System
Eine Einführung in die Systemtheorie der Politik
Mit dem Buch Politik als System soll sowohl der etwas in Vergessenheit geratene Beitrag der politischen Systemtheorien zur Erklärung von Politik als auch das integrative Potential der politischen Systemtheorien ins Bewusstsein gerückt werden. Es werden die zentralen Voraussetzungen des systemtheoretischen Denkens untersucht und die Variablen beschrieben, die für die Erklärung von Politik aus systemtheoretischer Perspektive von Bedeutung sind. Der Fokus ist dabei auf die systemischen Bedingungen der Politik gerichtet. Dementsprechend bezieht sich die systemtheoretische Konzeptualisierung von Politik auf die Interaktionen kollektiver politischer Akteure und die sich aus diesen Interaktionen ergebenden Folgen für das politische System im Allgemeinen und die in seinem Kontext handelnden politischen Akteure im Besonderen.
Die öffentliche Verwaltung in der Demokratie der Bundesrepublik Deutschland
- 274 páginas
- 10 horas de lectura
Die vorliegenden Beiträge zur öffentlichen Verwaltung in der Demokratie der Bundesrepublik Deutschland bieten eine umfassende Analyse und Reflexion einer Thematik von erheblicher Relevanz aus verschiedenen Perspektiven. Trotz der zentralen Bedeutung der öffentlichen Verwaltung für das Leben der Bürger und das politische System ist das Thema in der Verwaltungsforschung bislang eher ein Desiderat. Dies ist überraschend, da das komplexe Verhältnis von öffentlicher Verwaltung und Demokratie in Deutschland im Vergleich zu den USA wenig wissenschaftliches Interesse weckt. Ein möglicher Grund dafür könnte das vorherrschende Verständnis von Verwaltung sein, das auf den Theorien Max Webers basiert. Dabei wird die zentrale Frage, wie Demokratie und individuelle Freiheit in einem von Bürokratie geprägten Kontext möglich sind, weitgehend ignoriert. Der Sammelband zielt darauf ab, dieses Defizit zu adressieren, indem er verwaltungswissenschaftliche Fragestellungen in den Mittelpunkt stellt. Es wird untersucht, welche Rolle die Demokratie für die öffentliche Verwaltung spielt und wie das demokratische System das Verwaltungshandeln beeinflusst. Die möglichen Auswirkungen des Verwaltungshandelns auf das demokratische System werden zwar nicht vernachlässigt, erfahren jedoch eine geringere Beachtung.
Die Ökonomisierung des öffentlichen Dienstes
Dienstrechtsreformen und Beschäftigungsstrukturen seit 1991
- 303 páginas
- 11 horas de lectura
Wer sich heute mit dem öffentlichen Dienst und seiner Reform beschäftigt, wird sehr schnell feststellen, sofern er es nicht schon vorher gewusst oder wenigstens geahnt hat, dass er sich damit auf ein sehr schwer zu beackerndes Gelände - geben hat. Die rechtliche Vielfältigkeit, die organisatorische Komplexität, die Unübersichtlichkeit der Aufgabenerfüllung und die Vielfalt der Probleme, die soziale Heterogenität und der keineswegs zufriedenstellende empirische F- schungsstand, vom theoretischen Forschungsstand einmal ganz zu schweigen, sind nur einige der Gründe, die es unmöglich machen, den öffentlichen Dienst als ein soziales System angemessen zu beschreiben und zu erklären (Leisner 2002). Entsprechend schwierig gestalten sich die Reformen, mit denen versucht wird, den öffentlichen Dienst zu verbessern. Womit sollen die Reformen anf- gen? Auf wen oder was sollen sie sich beziehen? Wie sollen sie ausgestaltet werden? Wer soll sie durchführen? Welche Ziele sollen erreicht werden? Dies sind nur einige der Fragen, die vorweg von denjenigen zu beantworten sind, die glauben, den öffentlichen Dienst reformieren zu müssen. Erklärungsbedürftig scheint deshalb vor allem zu sein, warum angesichts absehbarer Schwierigkeiten überhaupt der Versuch unternommen wird, die öffentliche Verwaltung und ihren öffentlichen Dienst zu reformieren.
Oppositionstheorien und Aussenpolitik
- 219 páginas
- 8 horas de lectura