Die Beiträge des Bandes beleuchten die Beschreibung und Bewertung sprachlicher Entwicklungstendenzen und Diskussionen um „guten“ und „schlechten“ oder „richtigen“ und „falschen“ Sprachgebrauch im Spannungsverhältnis von öffentlicher und fachwissenschaftlicher Wahrnehmung. Es werden vielfältige Aspekte von Sprachkritik und Sprachberatung in verschiedensten romanischen Ländern untersucht.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes fokussieren unterschiedliche Aspekte der kontrastiven Linguistik und der Übersetzungsäquivalenz mit Bezug auf sprachliche Variation und Substandard, Textsortenspezifik, Eigennamen und Syntax und ziehen dabei eine kritische Bilanz hinsichtlich der Beziehung zwischen Sprachvergleich und Übersetzung sowie der Grenzen der Übersetzbarkeit. Nicht zuletzt eröffnet die Diskussion der Rolle von Übersetzung und Sprachvergleich im Fremdsprachenunterricht eine Verbindung von linguistischer und fachdidaktischer Perspektive und zeigt damit die Aktualität des Themas auf.
Die Beiträge des XXVII. Romanistischen Kolloquiums befassen sich mit der aktuellen Situation einer ganzen Reihe von romanischen Kleinsprachen. Im ersten Teil werden romanische Idiome in Europa vom Balkan bis zur Iberischen Halbinsel betrachtet, im zweiten Teil steht die außereuropäische Romania (vertreten vor allem durch Kreolsprachen) im Mittelpunkt. Thematisiert werden dabei sowohl system- wie auch soziolinguistische Phänomene, insbesondere Versuche der Kodifizierung und Normierung dieser Kleinidiome. Für einige von ihnen ist ein Vergleich mit den Beschreibungen in dem vor mehr als 20 Jahren erschienenen Band des V. Romanistischen Kolloquium (TBL 348) möglich.
Die vergleichende romanische Sprachwissenschaft - einst eine Domäne der deutschsprachigen Romanistik - ist heute in den Hintergrund getreten. Es überwiegen einzelsprachlich ausgerichtete Untersuchungen, bei denen die gesamtromanistische Perspektive weitgehend ausgeblendet wird. Diese Entwicklung wirkt sich auf die Struktur des Faches „Romanistik“ aus und intensiviert die Aufsplitterung der Teilbereiche der Romanischen Philologie, in der Literaturwissenschaft noch stärker als in der Sprachwissenschaft. Vor diesem Hintergrund sollte das XX. Romanistische Kolloquium versuchen, eine kritische Bilanz der bisherigen Leistungen der vergleichenden romanischen Sprachwissenschaft zu ziehen und Perspektiven für weitere Entwicklungen aufzuzeigen. Dabei ging es auch um den interdisziplinär angelegten Diskurs mit anderen Fächern (Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft, Mediävistik, Slavistik, Germanistik, Anglistik).
Unter dem Motto Lengua, historia e identidad widmete sich das internationale Romanistische Kolloquium dem Phänomen der Konstruktion von Identitäten. Die achtzehn Beiträge von WissenschaftlerInnen aus dem europäischen und lateiNamerikanischen Raum enthalten Reflexionen von höchster Aktualität über Mechanismen der Identitätsstiftung aus historischer, textsemiotischer und linguistischer Perspektive. Das interdisziplinäre Spektrum reicht von stadtgeographischen Untersuchungen über die AuseinanderSetzung mit politischen Diskursen, Literatur, Film, Musik und Fotografie bis zu Studien über Sprachbewusstsein und Identität, Sprachkontakt und Sprachpolitik. Neben dem spanischen Kulturraum wurde von den Beitragenden vor allem die lateiNamerikanische Gegenwart und Geschichte fokussiert.
Der Sammelband vereint die Ergebnisse des interdisziplinären Symposiums „Schein und Sein / Sichtbares und Unsichtbares in den Kulturen Südosteuropas“, das vom 3. bis 5. Dezember 2015 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfand. Historiker, Slavisten, Romanisten, Kulturwissenschaftler, Balkanologen, Soziologen und Politikwissenschaftler aus Deutschland, Österreich und verschiedenen südosteuropäischen Ländern nahmen an der vom Balkanologenverband (Berlin) organisierten und von der Südosteuropa-Gesellschaft, dem Schroubek Fonds Östliches Europa und der Friedrich-Schiller-Universität Jena finanziell unterstützten Veranstaltung teil. Ziel war es, den spezifischen südosteuropäischen Lesarten von Schein und Sein, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit aus interdisziplinären Perspektiven auf die Spur zu kommen. Die Überlegungen kreisten um Fragen wie: Was wird in welchen Formen wahrgenommen und dargestellt oder nicht wahrgenommen bzw. unsichtbar gemacht? Welche Kräfte, Ideen und Vorstellungen wirken darauf ein? Welche kulturellen Traditionen, gesellschaftlichen Ein- und Ausschlüsse produzieren Wahrnehmungsordnungen, Erkenntnisfelder und Machtstrukturen? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der vorliegende Band in folgenden Ansichten: A. Kommunikation und Alltagshandeln, B. Erinnern und Vergessen, C. Sozialverhalten und soziales Handeln, D. Glaube und Brauch, Imagination und Performanz, E. Identität, Selbst- und Fremdwahrnehmung.
„Grenzüberschreitungen“ – das Überwinden von Grenzen in ethnischer, kultureller und fachlicher Perspektive prägen das Werk von Gabriella Schubert, die qua Beruf und Berufung zum Dialog der Völker und Kulturen einlädt. Mit der Festschrift Grenzüberschreitungen wird eine Wissenschaftlerin geehrt, die sich in ihrer langjährigen Lehr- und Forschungstätigkeit zur Kultursemiotik, zu Selbst- und Fremdbild, Sprache und Identität sowie zu den Volksliteraturen in Südosteuropa große Anerkennung im In- und Ausland (u. a. Mitglied der Serbischen und der Ungarischen Akademie der Wissenschaften sowie des Präsidiums der Südosteuropa- Gesellschaft) erworben hat. Zahlreiche Symposien und Buchveröffentlichungen zeugen davon, dass ihr besonders die deutsch-südslawischen Beziehungen am Herzen liegen – eben die Überwindung von Grenzen. „Grenzüberschreitungen“ spiegeln sich ebenfalls in den Beiträgen der Festschrift für Gabriella Schubert wider, die 57 Kollegen, Weggefährten, Schüler und Freunde der Jubilarin zum Geburtstag widmen. In dem Band vereinen sich Beiträge aus Balkanologie, Südslawistik, Südosteuropastudien, Rumänischer Philologie, Byzantinistik, Religionswissenschaft, Soziologie und südosteuropäischer Geschichte, die sich alle thematisch mit den Traditionen und Identitäten in Südosteuropa auseinandersetzen.
Das 18. Romanistische Kolloquium widmete sich den Beziehungen zwischen den romanischen Sprachen und dem Englischen, der unangefochtenen Weltsprache der Gegenwart. Der Band gibt Auskunft über das Englische als Wissenschaftssprache der Romanistik, den englischen Einfluss auf die Entwicklung der romanischen Sprachen sowie die umgekehrte Einflussnahme des Romanischen auf das Englische, Sprachkontakte in Nordamerika und schließlich neuere terminologische Forschungen zur Medienkommunikation im romanisch-englischen Spannungsfeld.
Neben einer Einführung in alle grundlegenden numerischen Methodenbausteine illustriert das Lehrbuch anhand komplexer Anwendungen, wie diese Bausteine zu kombinieren sind. Die Themen sind so aufbereitet, dass auf Basisdarstellungen vertiefende Abschnitte folgen. Dem vorangestellt ist jeweils eine mit Beispielen untermauerte Diskussion der Begriffe Kondition und Stabilität. Das Buch ist sowohl für die Numerikausbildung im Mathematikstudium geeignet als auch für eine einsemestrige oder weiterführende Numerik-Vorlesung im Ingenieurstudium.
Die Bedeutung der Pressesprache als Indikator und Katalysator sprachlicher und kultureller Entwicklungen ist unstrittig. Die Vielzahl pressesprachlicher Textsorten und Diskurstraditionen, die Aktualität im Zeitkontext, die lexikalische Kreativität und die relative Nähe zur gesprochenen Sprache bieten eine ausgezeichnete Grundlage für sprach-, kultur- und literaturwissenschaftliche Untersuchungen. Allerdings liegt bislang ein deutlicher Schwerpunkt auf gegenwartsbezogenen Aspekten und nicht auf der historischen Dimension, obwohl der Zeitraum von über fünf Jahrhunderten Pressegeschichte, beginnend mit den Flugschriften des 15. Jh., reichlich Raum und Ansatzpunkte für philologisch-historische Untersuchungen bietet. Dieser Band trägt dazu bei, die bestehenden Forschungslücken zu schließen.