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Auf einer Rosettenstele des 4. Jahrhunderts v. Chr. bezeugt ein in Athen ansässiger Metöke, dass er seine fromme Mutter nach göttlichem Recht begraben hat und dafür Lob erwartet. Diese holprigen Verse verbinden die beiden zentralen Motive der attischen Grabkunst: das religiöse und das öffentlich-soziale. Diese Aspekte lassen sich auch auf die Interpretation der attischen Grabreliefs anwenden, die die Verstorbenen mit ihren Angehörigen zeigen. Die Meinungen über diese Darstellungen haben sich im Laufe einer über 200-jährigen Deutungsgeschichte stark verändert. Bereits in Goethes Zeit standen sich die Auffassung, dass die Reliefs reine Erinnerungsbilder seien, und die Sichtweise, dass sie die Verstorbenen in ihrem Heroon darstellen, gegenüber. Letztere Interpretation, geprägt von der christlichen Romantik, fand in der Forschung jedoch nie wirklich Anklang. Dennoch lässt sich ein religiöses Element nicht leugnen, da die Stelen wie die Gräber heilige, rituell gepflegte Objekte sind. Die Darstellungen auf den Stelen sind oft nicht ungetrübt vom Tod; Trauer ist häufig zu erkennen, und der Tote zeigt oft eine Distanz zu seinen Angehörigen. Gleichzeitig ist unbestreitbar, dass die Grabreliefs auch einen politischen Aspekt besitzen, der gesetzlichen Bestimmungen unterlag.
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Attische Grabreliefs, Nikolaus Himmelmann
- Idioma
- Publicado en
- 1999
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