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In seiner 1889 veröffentlichten Dissertationsschrift unternimmt Bergson den Versuch, die Problematik von Freiheit und Determinismus auf eine neue Basis zu stellen. Er legt bereits in dieser frühen Schrift den Grundstein für sein komplexes Begriffsgeflecht. Die Grundthese lautet, dass das Freiheitsproblem aus einem Missverständnis des Zeitbegriffs resultiert, insbesondere aus der Vermischung des Zeitlichen mit dem Räumlichen. Dies belegt Bergson in drei Schritten, beginnend mit einer Analyse der Bewusstseinszustände im ersten Kapitel. Er unterscheidet zwischen Reiz und Empfindung und zeigt, dass nur der Reiz quantitativ messbar ist, während die Empfindung qualitativ divergiert. Dies eröffnet einen neuen Zugang zur psycho-physischen Einheit des Ich und zu einem neuen Zeitbegriff. Im zweiten Kapitel begründet er die Differenzierung zwischen messbarer Zeit und Dauer (durée): Die messbare Zeit ist ein „Bastardbegriff“, ein Hybrid aus Dauer und Raum. Wenn Zeit analog zum Raum gedacht wird, gleichen Bewusstseinszustände materiellen Gegenständen und lassen sich in ein kausal-deterministisches Schema pressen. Bergson setzt der naturwissenschaftlichen Zeitauffassung die Dauer des Bewusstseins entgegen, die erst die Freiheit als Grundlage unserer psychischen Akte erschließt. Der Band bietet die für das Verständnis von Bergsons Philosophie unverzichtbare Abhandlung in der ersten deutschen Neuübersetzung seit über 100 Jahren.
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Zeit und Freiheit, Henri Bergson
- Idioma
- Publicado en
- 2016
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