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Doppelte Ungleichzeitigkeit

Die C.V.-Zeitung von 1925 bis 1933 – Zeitzeugnis eines Pionierprojekts postkolonialer Akkulturation

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Das deutsche Judentum der Weimarer Republik erlebte eine geistesgeschichtliche Verspätung, da es den nationalistisch und neoromantisch motivierten Wandel seiner Zeit größtenteils nicht mitvollzog. Viele VertreterInnen orientierten sich weiterhin an der deutschen Aufklärung. Diese Haltung, verbunden mit ausgeprägtem Minderheitenselbstbewusstsein, führte zu einer Pionierrolle in ihren Akkulturationsvorstellungen. Die Untersuchung basiert auf der Analyse der C. V.-Zeitung, dem Organ des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, das ein breites Spektrum von Meinungen abbildet und als demokratisches Diskussionsforum fungiert. Miriam K. Sarnecki beleuchtet das Verhältnis des Centralvereins, der größten deutsch-jüdischen Gruppe dieser Zeit, zu anderen Gemeinschaften wie Orthodoxie, Ostjudentum, Zionismus und dem Verband nationaldeutscher Juden. Sie gibt Einblick in den Wandel des Vereins, dessen Vertreter sich zunehmend säkularisieren und alternative Identitätsgrundlagen diskutieren. Ziel ist eine differenzierte Wahrnehmung des Diskurses um subkulturelle Identität. Kritische Vertreter des Vereins, die ein Akkulturationskonzept vertreten, das postkoloniale Züge trägt und ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus ist, nähern sich bemerkenswert dem Stand der heutigen Akkulturationsforschung.

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Doppelte Ungleichzeitigkeit, Kerstin Sarnecki

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2018
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