Die Gabe des Zitterns

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In diesem vierten Gedichtband von Timo Kölling stehen fünfzig neue Gedichte im Zeichen der durchdringenden Macht der Liebe, die alle Ideen, Pläne und Gewissheiten in Frage stellt. Während die 'Gebete aus Stein' (2007) eine Abwesenheit thematisierten, eröffnet der neue Band mit der Feststellung, dass Abwesenheit nicht in Sekunden bricht, da die Tage zu dicht gewoben sind. Die Angst des Liebenden wird mit der Ängstlichkeit aller Kreatur und dem Zittern des Herodes aus Matthäus 2,3 verwoben. Neben diesen Themen reflektiert der Autor auch seine eigene Position als schreibender Wanderer, der sich in einer unaufhebbaren Fremde gegenüber dem Menschlichen befindet. 'Die Gabe des Zitterns' ist keine geschlossene Sammlung, sondern eine Reihe von Einzelgedichten, die einen unmittelbaren, subjektiven Ausdruck suchen. Die Gedichte sind musikalisch angeordnet und beziehen sich auf die Sieben Letzten Worte Jesu am Kreuz. Das abschließende Gedicht 'Schwalben für Mallarmé' bringt die durchgehende Bewegung des Zitterns zur Sprache und offenbart auf subtile Weise die Poetik der Gedichte. Timo Kölling, geboren 1978 in Porta Westfalica, lebt als freier Autor in Frankfurt am Main und hat mehrere Gedichtbände sowie philosophische Arbeiten veröffentlicht.