Der Krieg im Garten des Königs der Toten

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Was tun, wenn man siebzehn ist und die Eltern über Nacht spurlos verschwinden? Bruno Hidalgo übernimmt selbst den Abschluss seiner Erziehung – unterstützt von miesen Horrorfilmen, die er vom »schönen Hans« im Dorfladen erhält. Doch seine Probleme sind größer: Er lebt auf einer riesenhaften Insel, die nach Atomtests aus dem Ozean aufgetaucht ist. Die glanzvollen Zeiten sind vorbei, die Gesellschaft liegt am Boden. Rebellen marodieren, ausländische NGOs versuchen, die Bewohner mit dem Nötigsten zu versorgen, während Antilopen zwischen den Müllbergen einer zerbrochenen Utopie weiden. Sascha Macht führt seinen jungen Protagonisten durch diese schillernde, kühn erträumte Welt, die bedrohlich nah an unserer Realität ist. Die Geschichte thematisiert das Erwachsenwerden, die langen Schatten großer Ideologien und die heilsame Kraft des Horrorfilms – sprachmächtig, klug und irre witzig. Die Eleganz, mit der der Autor wilde, anarchische Literatur entfaltet, ist beeindruckend. Er kombiniert Realistisches, Symbolisches, Absurdes und Fantastisches, ohne die Bodenhaftung zu verlieren – das ist grandios!