Abriss der genetischen Epistemologie

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Der Leser wird in der Einleitung darauf hingewiesen, dass eine naturalistische Epistemologie präsentiert wird, die nicht in den Positivismus verfällt und die Aktivität des erkennenden Subjekts betont, ohne idealistisch zu werden. Erkenntnis wird als ständige Konstruktion interpretiert, was zahlreiche Probleme aufwirft, die ausführlich diskutiert werden sollen. Der Band umfasst neben Piagets Arbeiten eine vollständige Bibliographie seiner veröffentlichten Werke und Zeitschriftenaufsätze zur Epistemologie sowie eine Einführung von Fritz Kubli. Diese Einführung hebt hervor, dass Piagets Werk sowohl kybernetische als auch soziologische Bezüge aufweist und somit eine Epistemologie darstellt, die den individualpsychologischen Aspekt ergänzt. Die American Psychological Association beschreibt Piagets empirische Herangehensweise als Grundlage für die Epistemologie als Wissenschaft. Diese Wissenschaft ist interdisziplinär und lässt sich nicht eindeutig den Geistes- oder Naturwissenschaften zuordnen, da sie sowohl das erkennende Subjekt als auch das zu erkennende Objekt berücksichtigt. Fritz Kubli betont, dass die genetische Epistemologie eine enge Verwandtschaft zur Verhaltensforschung und Biologie hat und dass sie das Potenzial hat, die Pädagogik zu bereichern, wenn Pädagogen sich verstärkt für epistemologisches Denken interessieren.